Harninkontinenz

Harninkontinenz
Harn|inkontinenz,
 
unwillkürlicher Harnabgang; leichte Formen treten (häufig als Harnträufeln) nur im Stehen bei plötzlicher Anspannung, z. B. durch Husten, Niesen, Lachen, Lastenheben, auf (relative Harninkontinenz, Stressinkontinenz). Bei schwerer Ausprägung besteht keine Kontrollmöglichkeit mehr (absolute Harninkontinenz). Die Ursachen können in einer Schwäche oder einem Versagen des Harnblasenschließmuskels infolge Verletzungen, Entzündungen oder Tumoren der Harnblase liegen, aber auch in einer Schädigung der versorgenden Nerven oder des Rückenmarks (Blasenlähmung), bei Frauen auch in einer Senkung der Unterleibsorgane (Deszensus) durch Geburtsschäden oder altersbedingte Schwäche der Beckenbodenmuskulatur. Bei Männern kann eine Harninkontinenz als Folge einer Prostatavergrößerung (Überlaufblase) oder (selten) aufgrund operativer Eingriffe an der Prostata entstehen. Im Unterschied zur Harninkontinenz hat das zeitweilige Einnässen (Enuresis) bei Kindern in der Regel keine organische Ursachen. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache (operativ z. B. bei Deszensus). - Die zum Teil schwere Beeinträchtigung des sozialen Lebens der Betroffenen kann durch Tragen von Spezialeinlagen in der Unterwäsche gemildert werden.

Universal-Lexikon. 2012.

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